Förderkonzept

 

Leitideen zum Fördern:

Schulische Lernschwierigkeiten sowie die genaue Definition der Ursachen muss frühzeitig erkannt werden um präventiv wirken zu können. Bei lernschwachen Schülern sind Störungen der basalen Fähigkeiten und Fertigkeiten, wie Konzentration, Wahrnehmung, Merkfähigkeit, Motorik, Sprachfähigkeit und Sozialverhalten vorhanden. Um die Entstehung von Schulversagen und Schulunlust  zu verhindern ist daher die Ermittlung der Lernausgangslage sehr wichtig, ebenso wie die begleitenden Beobachtungen der Lernentwicklung. Der Schwerpunkt des Förderns liegt besonders in den ersten und zweiten Klassen, da die Grundlagen für erfolgreiches Lernen so früh wie möglich gelegt werden sollten. Dabei gilt, dass nicht nur Schüler mit Lernschwächen, sondern ebenso diejenigen mit Lernstärken gefördert werden sollten.

Die Vorgehensweise:

*     Ein Leistungsbild wird über die Schüler von den in der Klasse tätigen Lehrkräfte/Förderlehrkräfte erstellt.

*     Bei Bedarf Entwicklung eines individuellen  Förder-/Forderplanes  zum Ausgleich von Defiziten und Lernschwierigkeiten bzw. erweiterte Aufgabenstellungen.

Fördermaßnahmen sind integrierter Bestandteil des Unterrichts und erfolgen zuerst binnendifferenziert.

Sollte die Versorgung mit Lehrerstunden es zulassen, kann individuelle Förderung in einzelnen Sitzungen/kleineren Gruppen oder auch parallel zum Klassenunterricht stattfinden.

Förderung in der flexiblen Schuleingangsphase:

Im Regelfall verbleiben alle Kinder zwei Jahre in der Eingangsphase.

Den Schülern, bei denen im Einschulungsverfahren ein Bedarf an besonderer Förderung (Präventionsbedarf) festgestellt wurde, kommen unterstützende Maßnahmen von Sonderpädagogen zugute:

  • Ein Sonderpädagoge arbeitet mit den Kindern nach Möglichkeit in der Klasse.
  • Wenn intensivere Zuwendung nötig ist, werden die Kinder stundenweise in einer Kleingruppe gefördert.
  • Ziel aller Maßnahmen ist es immer, den Anschluss an den Leistungsstand der Klasse zu halten.

Außerdem besteht die Möglichkeit, den Besuch der Eingangsphase auf drei Jahre auszudehnen.

Wird sonderpädagogischer Förderbedarf durch das Förderzentrum förmlich festgestellt, erfolgen integrative Maßnahmen ab Klassenstufe 3.

Diese Schüler werden entsprechend ihrer Bedürfnisse und ihres Leistungsvermögens individuell sonderpädagogisch beschult.

Eine besondere Unterstützung für das Sprechen und die Sprache bietet die Sprach-Intensiv- Maßnahme (SIM), in der Kinder mit umfänglichem Sprachförderbedarf in der Eingangsphase in einer Grundschulklasse beschult werden. Unterricht und Sprachtherapie werden hier miteinander verbunden.

Externer Lernort:

Für herausragend begabte Schülerinnen und Schüler gibt es neben der Förderung innerhalb des   Schulunterrichts   die   Möglichkeit   der   Begabtenförderung   durch   das   Programm „Enrichment“ in Schleswig-Holstein.

Dieses beinhaltet Kurse und Arbeitsgruppen mit besonderen Lernangeboten. Gruppen mit gleichen Niveauansprüchen, Interessen sowie Denk- und Arbeitsweisen arbeiten hier zusammen und erweitern durch die außerunterrichtlichen Angebote ihre Lernwelt. Die Teil- nahme ist unabhängig von Schulnoten und Zeugnissen. Die Schülerinnen und Schüler werden vom schulpsychologischen Dienst oder von der Schule ausgewählt. Das Anmeldeverfahren erfolgt online und bedarf zuvor einer Zustimmung durch die Eltern.

Rechenschwäche:

Rechenschwache Kinder benötigen individuelle Hilfe, die jedoch durch den normalen Schulunterricht kaum zu gewährleisten ist. Eine Lerntherapie, in der an die individuelle Lernausgangslage des Kindes angeknüpft wird, ist in diesem Falle unerlässlich.

Durch die Komplexität der Symptome ist eine Rechenschwäche oft nur schwer  zu erkennen. Folgende Anzeichen können ein Hinweis auf eine Rechenschwäche sein:

  • Rechenschwache Kinder zählen statt zu rechnen.
  • Sie benutzen dabei in der Regel die Finger und verrechnen sich häufig.
  • Sie haben Schwierigkeiten beim Rückwärtszählen.
  • Rechnungen werden oft ohne Verständnis durchgeführt.
  • Immer wieder kommt es zu Verwechslungen graphisch ähnlicher Zeichen.
  • Zahlendreher bei zweistelligen Zahlen häufen sich.
  • Mathematische Rechenzeichen bleiben unbegriffen.
  • Rechenoperationen werden verwechselt.
  • Die Zuordnung von Zahl und Menge gelingt aufgrund der schwach ausgeprägten oder ganz fehlenden  Mengenvorstellung nicht.
  • Die Zahlenzerlegung bereitet Probleme.
  • Nachbarzahlen können nicht erschlossen werden.
  • Typisch sind Schwierigkeiten beim Zehner-, Hunderter- oder Tausenderübergang.
  • Der Stellenwert von Zahlen wird nicht verstanden.
  • Das räumliche und zeitliche Vorstellungsvermögen ist beim rechenschwachen Kind oft nicht ausreichend entwickelt.
  • Bei Sachrechenaufgaben begreift das Kind den Sachzusammenhang der Aufgabenstellung nicht. Es ist nicht in der Lage, die notwendigen Rechenoperationen zu erschließen.